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Mai 2012

Großbritannien: Alkohol soll teurer werden

Das sogenannte „Bringe Drinking“ - bei uns besser als „Koma-Saufen“ bekannt - wird in Großbritannien zu einem immer größer werdenden Problem. Etwa 1,2 Millionen Menschen, meist Jugendliche, müssen pro Jahr in ein Krankenhaus in Großbritannien eingeliefert werden, weil sie sich ins Koma soffen. Was das britische Gesundheitssystem Schätzungen zufolge jährlich 3,2 Milliarden Euro kostet. Premierminister David Cameron schlug vor Kurzem Alarm: „Bringe Drinking steht für die Hälfte des in unserem Land getrunkenen Alkohol.“ Und weiter: „Die Kriminalität und die Gewalt, die dadurch ausgelöst werden, führen zu Chaos auf unseren Straßen und lösen Angst in unseren Gemeinden aus.“ Straftaten, die im Vollrausch ausgeführt werden, kosten die Gesellschaft weitere 15 Milliarden Euro im Jahr.
Ursache für die vielen Alkoholexzesse seien die viel zu billigen Preise für alkoholische Getränke in den Supermärkten, meint Cameron. Deshalb will der Premierminister nun einen Mindestpreis von 40 Pence (ca. 50 Cent) pro Alkoholeinheit einführen. Eine Alkoholeinheit entspricht zehn Millimeter reinen Alkohol. Eine Flasche Bier würde mit drei Einheiten würde demnach mindesten 1,20 Pfund kosten. Derzeit sind es etwa 75 Cent. David Cameron ist davon überzeugt, dass es durch teureren Alkohol jährlich etwa 50.000 Straftaten und 900 Todesfälle weniger geben wird. Das Gesetz soll 2014 in Kraft treten, Widerstände der Getränkeindustrie werden jedoch nicht ausgeschlossen.