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Januar 2018

Schweiz: Rausch bereits im Mutterleib

Besoffen schon vor der Geburt: Leider trinken laut einer Schweizer Studie noch immer 40 Prozent der werdenden Mütter während ihrer Schwangerschaft Alkohol, die Hälfte von ihnen greift sogar jede Woche zu Bier, Wein oder Spirituosen. Dazu Studienautorin Ana Paula Simoes-Wüst: „Insbesondere was Alkohol betrifft ist die Meinung noch weit verbreitet, dass ein Gläschen nicht schadet, doch mittlerweile wissen wir, dass dem nicht so ist.“ Denn während eine Schwangere von einem Glas Wein vielleicht noch keinen Schwips hat, kann der Fötus schon einen ordentlichen Rausch davon bekommen. „Das ungeborene Kind trinkt bei jedem Schluck mit“, weiß Kinder- und Jugendarzt Rolf Temperli, der darauf aufmerksam macht, dass der Alkohol vom Blut der Mutter direkt in das Blut des Ungeborenen gelangt und so irreversible Schäden anrichten kann.
In der Schweiz kommen jedes Jahr an die 800 Kinder mit ausgeprägten Formen einer fetalen Alkoholspektrum-Störung zur Welt. Die Folgen davon sind intellektuelle Defizite wie Lernschwierigkeiten, Konzentrationsstörungen oder aggressives Verhalten. Am verheerendsten ist das trinken von Alkohol zu Beginn der Schwangerschaft, da der Embryo im ersten Trimester besonders empfindlich ist.

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