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April 2013

App gegen Komasaufen

„Ich geben jetzt den Takt vor, jetzt, jetzt, jetzt“, kommandiert eine Stimme den Rhythmus für die Herzdruckmassage aus dem Smatphone-Lautsprecher, wenn der Freund, die Freundin nach übermäßigem Alkoholgenuss ohnmächtig geworden ist. Die von der Fachstelle für Sucht und Suchtprävention in Herzberg im Harz, Deutschland, entwickelte kostenlose App soll den jungen Nutzern einen praktischen Leitfaden für Notfallsituationen mit auf dem Weg geben. Doch nicht nur das, die App wählt auch automatisch den Notruf und stellt Fragen wie: „Ist die Person noch ansprechbar?“ oder „Atmet der Freund, die Freundin noch?“ und weist an, wie die Person in die richtige Seitenlage gebracht werden soll. „Viele können nicht richtig einschätzen, wann eine Alkoholvergiftung vorliegen könnte und Hilfe geholt werden muss“, so Sabine Kowalewski, die die App entwickelt hat.
Neben dem Notfallplan gibt’s zusätzlich Tipps, wie man sich vor dem Komasaufen schützen kann. Regeln wie „ich trinke nichts Hochprozentiges oder Mixgetränke“ sollen einen Absturz von vornherein verhindern. Und in einem Spiel können die Jugendlichen ihr Verhalten in einer berauschenden Partynacht simulieren. Belohnung in Form von Coolnesspunkten gibt es zum Beispiel, wenn man einem (fiktiven) Betrunkenen hilft. „Wir wollen den Jugendlichen ohne erhobenem Zeigefinger mehr Verantwortungsbewusstsein mit auf dem Weg geben“, so Kowalewski.