Januar 2020
Italien: Sieben Tote wegen betrunkenem Lenker
Seine Freundin hatte kurz zuvor mit ihm Schluss gemacht und er trank sich seinen Kummer von der Seele. Ein fataler Fehler, wie sich wenig später herausstellen sollte: Mit fast zwei Promille Alkohol im Blut raste in einer Nacht Anfang Jänner in Luttach in Südtirol, Italien, ein 27-Jähriger mit seinem Sportwagen in eine Gruppe junger Urlauber aus Nordrhein-Westfalen in Deutschland, die soeben aus einem Disco-Shuttlebus ausstiegen. Das traurige Resultat: Sechs der jungen Menschen starben noch an der Unfallstelle, ein weiterer erlag zwei Tage später seinen schweren Verletzungen im Spital. Zehn weitere Menschen wurden zum Teil schwer verletzt.
„Dieses schreckliche Unglück macht mich fassungslos und unendlich traurig“, schrieb NRW-Ministerpräsident Armin Laschet auf Twitter, als er von dem Unfall erfuhr. Und weiter: „Dieser Tag ist ein trauriger Tag für unser Land. Diese Menschen wollten eine gute Zeit erleben – und wurden von einer Sekunde auf die andere aus dem Leben gerissen.“ Auch Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher zeigte sich betroffen: „Wir sind alle entsetzt“, sagte er bei einer Pressekonferenz.
Wenige Tage später trat der stellvertretende Bundesvorsitzende der deutschen Polizei-Gewerkschaft (GdP), Michael Mertens, in einem Interview mit der „Bild-Zeitung“ für eine 0,0-Promille-Regelung ein: „Trunkenheit am Lenkrad ist ein Killer und nach wie vor eine der Hauptunfallursachen im Straßenverkehr.“ Deshalb sei er für eine Null-Promille-Grenze, was jedoch von Verkehrsminister Andreas Scheuer abgelehnt wird: „Wer so rücksichtslos und gemeingefährlich handelt, den hält leider auch eine Null-Promille-Grenze nicht auf.“