Oktober 2014
Deutschland: Alkohol am Arbeitsplatz nimmt zu
Alkohol und andere Suchtmittel wie etwa Nikotin und Drogen am Arbeitsplatz wird in Deutschland ein zunehmendes Problem für die Wirtschaft. Gab es im Jahr 2002 noch 2,07 Millionen Fehlstunden wegen Alkohol, Nikotin und illegale Substanzen, so stieg die Zahl innerhalb von zehn Jahren auf 2,42 Millionen, was einen Zuwachs von 17 Prozent bedeutet. Bei 1,8 Millionen Fehltage gilt Alkoholmissbrauch als Verursacher. Dazu der Vorstand der Gesundheitskasse AOK, Uwe Deh: „Obwohl in den vergangenen Jahren auf diesem Gebiet eine ganze Menge unternommen worden ist, können wir bei den Suchterkrankungen keine Entwarnung geben.“
Alkohol und Tabak seien zwar weiterhin für die meisten Fehltage verantwortlich, aber neue Suchtmittel wie das sogenannte „Gehirndoping“ sind erkennbar auf dem Vormarsch. Dazu Uwe Deh: „Damit wir diesem Trend wirksam Einhalt gebieten können, müssen wir noch besser verstehen, welche Präventionsprogramme tatsächlich Wirkung zeigen. Leider dominiert in Deutschland die Grundlagenforschung. Der politische Rückenwind für eine praxisnahe Präventions- und Versorgungsforschung fehlt bisher. Das muss sich dringend ändern.“