Oktober 2014
Schweiz: Experten gegen Selbstkosten bei Komasaufen
Der Vorschlag, dass Jugendliche, die sich in der Schweiz ins Koma saufen und deshalb in einem Spital landen, ihre Behandlung selber zahlten sollen, wurde von SVP-Nationalrat Toni Bortoluzzi eingebracht. Als Grund für seinen Vorschlag gab der Politiker an, dass man so die Jugendlichen dazu bringen würde, verantwortungsvoller mit dem Alkohol umzugehen. Ausgenommen davon sollen, so Bortoluzzi, nur langjährige Alkoholiker sein.
Der Vorschlag, der von der Gesundheitskommission ins Parlament gebracht wurde, stößt nun auf Widerstand seitens der Schweizer Suchtverbände. Denn die Behandlung für einen Menschen, der aufgrund seines hohen Alkoholkonsums in einem Krankenhaus landet, ist relativ teuer und kostet an die 1600 Franken (1326 Euro). Das führe dazu, dass Personen, die kein Geld haben, keine Behandlung bekommen würden, fürchten die Suchtverbände. Außerdem seien, so die Experten, die meisten Komasäufer viel älter, der Anteil der Jugendlichen bis 23 Jahre beträgt lediglich zehn Prozent.
Am 30. November 2014 wird in Zürich auch darüber abgestimmt, ob die Zentrale Ausnüchterung- und Betreuungsstelle (ZAB) ihren definitiven Betrieb aufnehmen soll.