September 2017
Schweiz: Kommt Aus für Alkoholverbot an Raststätten?
„Mehr Tote für mehr Profit?“, stellt die Stiftung Sucht Schweiz die rhetorische Frage und spielt damit auf ein eventuelles Aus für das seit 1964 bestehendes Alkoholverkaufsverbot auf Schweizer Raststätten an. Auch Schweizer Suchthelfer sind entsetzt. Denn der National- und Ständerat hat mit großer Mehrheit beschlossen, besagtes Verbot aufzuheben. „Autofahrer kommen auch so relativ leicht an Alkohol“, begründet ein SVP-Ständerat, warum er für die Aufhebung des Verbots gestimmt hat. Und weiter: Das Verbot vermittle lediglich eine Scheinsicherheit. Auch eine Bundesrätin von der CVP findet, dass das Gesetz nicht mehr zeitgemäß sei. Die Beratungsstelle für Unfallverhütung lehnt die Aufhebung des Gesetzes hingegen vehement ab. Dass es auf Schweizer Autobahnen weniger alkoholbedingte Unfälle gebe als in anderen Ländern sei eine direkte Folge des Verbots, heißt es. Nun muss der Bundesrat die notwendige Gesetzesänderung ausarbeiten, über die dann im Parlament abgestimmt werden soll.
Zum Thema: „,Sucht Schweiz` schlägt Alarm“