Februar 2018
„Sucht Schweiz“ schlägt Alarm
In der Schweiz gehen die Uhren anders. Anstatt sich über den tiefsten Stand des Pro-Kopf-Konsums, der jemals erreicht wurde, zu freuen, schlägt die Stiftung „Sucht Schweiz“ Alarm: 250.000 Menschen sind immer noch alkoholabhängig und jährlich sterben an die 1600 Personen frühzeitig an den Folgen ihres Alkoholmissbrauchs. Hinzu kommt die massive Schädigung von Angehörigen oder gänzlich Unbeteiligten: Laut einer Erhebung der Stiftung war im Jahr 2016 mehr als die Hälfte der Bevölkerung in irgendeiner Weise negativ vom Konsum eines Alkoholkranken betroffen.
Sorgen macht sich „Sucht Schweiz“ auch wegen der stark zunehmenden Werbung für Alkohol im Internet. „Die Onlinewerbung beeinflusst die Trinkmenge und das Einstiegsalter sowie die Einstellung zu Alkohol“, warnen die Experten der Stiftung. Kritisiert wird auch, dass das Parlament im September 2017 das Alkoholverbot an Autobahnraststätten aufgehoben hat und dass eine parlamentarische Initiative plant, die Biersteuer abzuschaffen.
Zum Thema: „Schweiz: Kommt Aus für Alkoholverbot an Raststätten“