Januar 2017
Hilft Partydroge beim Entzug?
Wird ein Alkoholiker rückfällig, so sind meist die damit verbundenen positiven Erinnerungen an den Alkohol mit schuld. Das sogenannte Suchtgedächtnis sorgt dafür, dass Mechanismen, die in die Sucht führten, immer wieder aktiviert werden und ein Stoppen des Trinkens schwer ermöglichen. Nun soll ausgerechnet eine Partydroge den Rückfall in die Abhängigkeit verhindern. Ketamin ist ein Narkotikum, das in der Anästhesie und in der Schmerztherapie verwendet wird. Das Betäubungsmittel, das eine bruchstückhafte Auflösung der Umwelt und des Körperempfindens zur Folge hat und auch als Partydroge zum illegalen Einsatz kommt, soll Alkoholikern helfen, die positiven Erinnerungen an den Alkohol auszulöschen. Britische Forscher arbeiten zurzeit daran, die Wirkung von Ketamin zur Gänze zu erforschen.
In einer Studie haben die Pharmakologen das Narkotikum bereits getestet. Die Teilnehmer daran waren zwar alle schwere Trinker, aber klinisch noch nicht abhängig vom Alkohol. Den Probanden wurden zunächst Erinnerungen an den Alkohol absichtlich hervorgerufen, dann wurde ihnen entweder Ketamin oder ein Placebo verabreicht. Auf die Studienergebnisse muss aber noch gewartet werden, sie sollen erst Anfang 2018 vorliegen. Ob dann Ketamin in der Alkoholtherapie eingesetzt wird oder nicht, steht somit zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest.