April 2021
Deutschland: Alkohol gilt laut Studie als harmloser Alltagsbegleiter
„Das Gesundheitsrisiko von Alkoholkonsum wird häufig unterschätzt“, fasst der Beratungsarzt Dr. Gerd Herold, der an einer umfassenden Studie mit dem Titel „Die Süchte der Deutschen“ der pronova BKK – eine Zusammenschlüsse der Betriebskrankenkassen – mitgearbeitet hat, fest. „Das Feierabendbier oder ein Glas Wein zum Essen werden für viele der Befragten für harmlos gehalten. Dabei tritt eine schädliche Wirkung bei Männern bereits ab zwei Gläsern Wein oder einem großen Bier am Tag ein.“
Wobei einige Gefahren des Alkoholkonsums wie zum Beispiel Alkohol am Steuer oder ein hoher Konsums von Jugendlichen den meisten Deutschen immerhin bewusst sind. „Eine Mehrheit von 65 Prozent würden es befürworten, wenn im Straßenverkehr die Grenze von derzeit 0,5 Promille auf 0,0 Promille gesenkt werden. Und 74 Prozent wären dafür, wenn Bier, Wein und Sekt nicht mehr an unter 18-Jährige verkauft werden dürfte.“ Weiters würde jeder Zweite begrüßen, wenn es ein abendliches Verkaufsverbot für alkoholische Getränke und ein Alkoholverbot in der Öffentlichkeit gäbe. Aber eine Mehrheit der Befragten lehnt es ab, dass es zu einer Abgabe von Alkohol nur mehr in lizenzierten Geschäften kommen könnte.