Mai 2014
Rotwein ist nicht lebensverlängernd
Bisher hat man immer geglaubt, dass ein Glas Rotwein am Abend eine lebensverlängernde Wirkung haben kann, doch damit ist nun anscheinend Schluss. Ein Forscherteam rund um Professor Richard Semba von der John-Hopkins-Universität in Baltimore, USA, hat ergeben, dass der im Rotwein enthaltene Wirkstoff Resyeratrol keine Auswirkungen darauf hat, wie lange ein Mensch lebt. Semba und sein Team nahmen neun Jahre lang 783 ältere Männer und Frauen (alle waren älter als 64 Jahre) aus zwei Dörfern in der italienischen Toscana unter die Lupe und ließen sie regelmäßig ein Glas Rotwein trinken. Das Ergebnis: Neun Jahre nach Beginn der Untersuchung waren 34,2 Prozent der Probanden tot. Die Verstorbenen litten eher an einem Diabetes, bewegten sich zu wenig und hatten chronische Nierenerkrankungen. Diejenigen, die noch am Leben waren, hatten zwar einen hohen Reyeratrol-Wert im Blut, waren aber nicht gesünder als ihre Altersgenossen, die keinen oder nur sehr selten Rotwein tranken.
Das Ergebnis der Studie löste unterschiedliche Reaktionen aus. Während manche Wissenschaftler der Studie glauben und sagen, dass man Reyeratrol nun nicht mehr als Gesundheitsmittel vermarkten könne, sagen andere wiederum, dass man den Wirkstoff aufgrund dieser Studie nicht beurteilen kann. Reyeratrol ist auch in Erdnüssen und Schokolade enthalten und wird als Nahrungsergänzungsmittel verkauft.